Mobile Geriatrische Rehabilitation (MGR) an der Main-Klinik Ochsenfurt – ein Erfolgsmodell mit Zukunft

Vor einem Jahr hat die Main-Klinik Ochsenfurt als erstes Akutkrankenhaus ohne eigene geriatrische Abteilung in Deutschland eine Mobile Geriatrische Rehabilitation (MGR) aufgebaut. Das innovative Versorgungsangebot unter dem Motto „Reha in den eigenen vier Wänden“ hat sich in kurzer Zeit als wichtiger Baustein der regionalen Gesundheitsversorgung etabliert.

Die Nachfrage ist hoch, die Warteliste ist lange – und die Rückmeldungen der Patienten fallen durchweg positiv aus.

„Die Mobile Geriatrische Rehabilitation hat sich in nur einem Jahr zu einem zentralen Angebot unserer Klinik entwickelt und zeigt, wie wirkungsvoll wohnortnahe Medizin sein kann“, betont Geschäftsführer Christian Schell. „Wir schließen damit eine Versorgungslücke, von der ältere Menschen in der gesamten Region profitieren.“

Dynamische Entwicklung und hohe Nachfrage

In der Aufbauphase zwischen Dezember 2024 und Mitte November 2025 wurden rund 80 Patientinnen und Patienten rehabilitiert. Jeder von ihnen erhielt im Durchschnitt 22 Behandlungstage, sodass das interdisziplinäre Team der MGR im ersten Jahr insgesamt rund 1.700 Behandlungstage leistete. Ab 2026 ist eine Ausweitung auf etwa 140 Patienten pro Jahr mit rund 3.000 Behandlungstagen vorgesehen. Grundlage dafür sind die im Versorgungsvertrag mit den Krankenkassen festgelegten Reha-Plätze, die bereits im ersten Jahr sehr gut ausgelastet waren.

Die Patientenstruktur zeigt die breite Bedeutung des Angebots: 29 Prozent der behandelten Personen waren männlich und 71 Prozent weiblich, das Durchschnittsalter lag bei 84,5 Jahren.

85 Prozent der Patienten lebten im häuslichen Umfeld, 15 Prozent kamen aus Pflegeeinrichtungen. Insgesamt stammten die betreuten Menschen aus 23 Ortschaften im 15- bis 20-Kilometer-Umkreis von Ochsenfurt – darunter Albertshofen, Aub, Buchbrunn, Bütthard, Eibelstadt, Frickenhausen, Fuchsstadt, Gaukönigshofen, Gelchsheim, Geroldshausen, Giebelstadt, Gollhofen, Ippesheim, Kitzingen, Marktbreit, Marktsteft, Martinsheim, Obernbreit, Ochsenfurt, Sommerhausen, Sonderhofen, Tückelhausen und Uffenheim.

Wachsende Bedeutung in der ambulanten Versorgung

Auch in der regionalen Ärzteschaft stößt die Mobile Geriatrische Rehabilitation auf große Resonanz. Anlässlich des 1-jährigen Jubiläums wurde die MGR im Rahmen des „Main-Medizin-Forums“ den niedergelassenen Hausärzten vorgestellt. Der Ärztliche Leiter der MGR, Dr. Gerald Metz, stellte dort heraus, dass die mobile Reha im geriatrischen Bereich inzwischen als „Gold-Standard einer wohnortnahen Versorgung“ angesehen wird. „Unsere Erfahrungen aus dem ersten Jahr zeigen deutlich, dass viele hochaltrige und multimorbide Menschen erst durch die mobile Rehabilitation eine realistische Chance auf eine erfolgreiche Reha erhalten“, erklärt Metz. „Dieses Versorgungsmodell bringt die Therapie dorthin, wo sie am meisten bewirken kann: direkt in den Alltag der Patienten.“

Leuchtturmprojekt in Bayern und Deutschland

„Mit der Gründung der MGR setzte unsere Main-Klinik Ende 2024 ein Leuchtturmprojekt in die Realität um“, sagt Robert Scheller, Vorstand des Kommunalunternehmens und Geschäftsführer der Main-Klinik. „Umso mehr freut es mich, dass das Angebot bereits im ersten Jahr so erfolgreich angenommen wird.“ Deutschlandweit existieren bisher nur 22 Mobile Geriatrische Rehabilitationsangebote, davon elf in Bayern. Die Unterzeichnung des Versorgungsvertrags bildete vor genau einem Jahr die Grundlage für den Start des Projekts in Ochsenfurt.

Die Krankenkassen unterstützen die mobile Reha ausdrücklich, da sie eine Versorgungslücke schließt und die Selbstständigkeit älterer Menschen stärkt. Der Freistaat Bayern förderte die Einrichtung zudem mit einer Anschubfinanzierung von 25.000 Euro, die zur Anschaffung eines Fahrzeugs für das mobile Team genutzt wurde.

Rehabilitation im häuslichen Umfeld

Die Mobile Geriatrische Rehabilitation richtet sich an ältere Menschen, die nach Erkrankungen oder operativen Eingriffen rehabilitationsbedürftig sind, jedoch nicht an stationären Maßnahmen teilnehmen können. Das interdisziplinäre Team aus Geriatern, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Ernährungsberatern und Sozialpädagogen erstellt individuelle Reha-Pläne und führt die Therapieeinheiten direkt im häuslichen Umfeld der Patientinnen und Patienten durch. Der alltagsnahe Ansatz fördert die Selbstständigkeit und trägt zu einer nachhaltigen Stabilisierung der gesundheitlichen Situation bei.

Blick in die Zukunft

Die MGR ist inzwischen vollständig für Patientinnen und Patienten aus dem gesamten Einzugsgebiet (rund 15 – 20 Kilometer um Ochsenfurt) geöffnet. Die Erfahrungen des ersten Jahres zeigen, dass die Mobile Geriatrische Rehabilitation eine bedeutende Versorgungslücke schließt und langfristig einen wichtigen Beitrag zur geriatrischen Betreuung in der Region leisten wird.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.main-klinik.de/mgr

Was ist die Mobile Geriatrische Rehabilitation (MGR)?

Die MGR ist eine Rehabilitation für Senioren, die aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen – wie Mobilitätseinschränkungen, Seh- und Hörstörungen, Infektionen oder Demenzerkrankungen – auf eine Reha im gewohnten Umfeld angewiesen sind. Ob Zuhause oder in der Pflegeeinrichtung: Das multiprofessionelle Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Ernährungsberatern sorgt gemeinsam dafür, dass die Rehabilitation dort stattfindet, wo sich die Patienten am wohlsten und sichersten fühlen – in ihrem Zuhause. Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Patienten zu fördern und die Rückkehr in den Alltag zu erleichtern. Der Klinikarzt bzw. Hausarzt muss den Reha-Antrag stellen, der der Krankenkasse zur Genehmigung vorgelegt wird. Die Krankenkassen tragen die Kosten der Reha-Maßnahme. In der Regel kommen die Therapeuten drei bis vier Mal in der Woche zum Rehabilitanden und das circa fünf bis sechs Wochen lang. Eine Verlängerung ist – nach Genehmigung der jeweiligen Krankenkasse – möglich.

Die Main-Klinik reagiert mit der Gründung der MGR auf die steigende Zahl älterer Menschen. Aufgrund des demografischen Wandels wird bis 2030 jeder dritte Deutsche über 60 Jahre alt sein. Ältere Menschen leiden oft an mehreren chronischen Erkrankungen und sind nach Krankenhausaufenthalten auf individuelle Reha-Maßnahmen angewiesen.

(Quelle: Pressemitteilung vom 4. Dezember 2025, Main Klinik Ochsenfurt)

Weitere Informationen:

Start des Leuchtturmprojekts: Mobile Geriatrische Rehabilitation (MGR)
https://www.main-klinik.de/aktuelles/3705.Start-des-Leuchtturmprojekts-Mobile-Geriatrische-Rehabilitation-MGR.html

Reha in den eigenen vier Wänden: Die Mobile Geriatrische Rehabilitation der Main-Klinik Ochsenfurt
https://www.main-klinik.de/medizin-pflege/mgr/index.html

Fernsehbeitrag des Bayerischen Fernsehens über die mobile geriatrische Rehabilitation in Ochsenfurt. Der Beitrag ist in der ARD-Mediathek abrufbar:
https://www.ardmediathek.de/video/frankenschau-aktuell/die-mobile-geriatrische-rehabilitation/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDEyNDIwQTAvc2VjdGlvbi81OGUyYjE3Yi1mNTRjLTQwY2QtYWRiZS0xOThkYmRiZTJhYWQ