Die Mitgliederversammlung der BAG MoRe wählte im Januar 2020 Dr. med. Rudolf Siegert, Medizinischer Geschäftsführer Mobile Reha Bremen, zum ersten Vorsitzenden. Er folgt in dieser Funktion Dr. med. Matthias Schmidt-Ohlemann, der das Amt des Vorsitzenden nach langjähriger Tätigkeit nun niederlegte, aber weiter im Vorstand mitwirken wird. Die Mitgliederversammlung dankte Matthias Schmidt-Ohlemann für seine engagierte und erfolgreiche Arbeit als Vorsitzender.
Matthias Schmidt-Ohlemann gründete 1991 in Bad Kreuznach einen mobilen Rehabilitationsdienst, der – neben Karlsruhe und Marburg – einer der ersten mobilen Rehabilitationsdienste in der Bundesrepublik war. Seit Gründung der BAG MoRe 1994 ist er Mitglied des Vorstands und seit 2004 ihr erster Vorsitzender. Unter seiner Führung konnten wesentliche Entwicklungsschritte zur Etablierung des Leistungsangebots mobile Rehabilitation erreicht werden, wie die Vereinbarung der „Rahmenempfehlung zur Mobilen Geriatrischen Rehabilitation (MoGeRe)“ mit der GKV (2007), „Umsetzungshinweise MoGeRe“ (2010) sowie die gesetzliche Verankerung der mobilen Rehabilitation als Leistungsangebot im § 40 des SGB V (seit 2007). Mit wesentlichen Impulsen zur inhaltlichen, fachlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der mobilen Rehabilitation förderte er die Akzeptanz und Unterstützung dieses Leistungsangebots in der Politik und bei den Verbänden der Krankenkassen. Dr. Schmidt-Ohlemann ist Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation (DVfR).
Mitglieder des Vorstands
Dem Vorstand der BAG MoRe gehören an: Dr. med. Rudolf Siegert, 1. Vorsitzender (Bremen), Carola Schweizer, 2. Vorsitzende (Saarbrücken), Heike Gatzke (Bad Kreuznach), Dr. med. Matthias Schmidt-Ohlemann (Bad Kreuznach), Dr. med. Martin Warnach (Berlin) sowie als kooptierte Mitglieder: Dr. med. Marion Pflug (Coburg), Günther Ralle-Sander (Bremen), Dr. Bärbel Reinsberg (Heidelberg) und Jürgen Ribbert-Elias (Aalen).
Geplante Aktivitäten
Unter neuer Führung setzt der Vorstand seine Arbeit – unter den gegenwärtig erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie – fort. Vorrangiges Ziel ist, den fachlichen und flächenmäßigen Ausbau der mobilen Rehabilitation in Deutschland weiter voranzubringen. Dafür wird der Vorstand die konzeptionellen Grundlagen weiterentwickeln, den Informations- und Erfahrungsaustausch innerhalb der BAG MoRe und darüber hinaus mit allen Verantwortlichen und Interessierten fördern sowie die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren.
Für dieses Jahr sind u. a. folgende Aktivitäten geplant (vorbehaltlich aktueller Entwicklungen): die Beteiligung an einem Forschungsprojekt zur mobilen Reha für Demenz-Betroffene und deren pflegende Angehörige, eine intensive Zusammenarbeit mit dem GKV-Spitzenverband und mit den Krankenkassen zur weiteren Verbreitung der MoRe, ein weiteres Gründungsseminar für MoRe-Einrichtungen am 13.11.2020 in Bremen, eine Fachveranstaltung (MoRe-Symposium) im Januar 2021 sowie Konsultationen zur Entwicklung der MoRe im Rahmen der Psychiatrie und zur Integration von präventiven Angeboten.
Aktuelle Auswirkungen der Corona-Pandemie
Per Telefonkonferenz haben sich Vorstand und Mitglieder der BAG MoRe über die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ausgetauscht. Die Gewährleistung der Sicherheit für die überwiegend älteren Patientinnen und Patienten sowie auch für Pflegende und Mitarbeitende hat allerorts oberste Priorität. Dementsprechend haben Pflegeheime MoRe-Leistungen zurückgefahren bzw. ausgesetzt oder Betroffene und Angehörige wollen Leistungen aus Angst vor Ansteckung mit dem Virus nicht weiterführen. Auch einige Krankenkassen verzögern derzeit Rehaentscheidungen, wobei jedoch der Zugang zur geriatrischen Rehabilitation erleichtert wird.
Andererseits werden Leistungen der medizinischen Rehabilitation von manchen Patienten dringend benötigt. Deshalb ist die Aufrechterhaltung und der gezielte Einsatz mobiler Rehabilitation unbedingt erforderlich, zumal in der eigenen Häuslichkeit Infektionsrisiken deutlich geringer als in stationären Einrichtungen sind und bis auf weiteres keine stationären Rehaangebote (außer dringlicher Anschlussrehabilitation) zur Verfügung stehen.
Die aktuellen Probleme bei der Leistungserbringung erfordern situatives Handeln der MoRe-Einrichtungen, um die rehabilitative Versorgung und die Sicherheit von Patientinnen und Patienten, Angehörigen, Pflegenden und Mitarbeitenden zu gewährleisten. Von zentraler Bedeutung ist hier das Vorhandensein entsprechender Schutzausrüstungen.
Unter diesen teils existenzgefährdenden Bedingungen könnten angepasste Rahmenbedingungen für die MoRe-Leistungserbringung hilfreich sein. Über entsprechende Lösungsansätze ist Dr. Siegert mit dem GKV-Spitzenverband im Gespräch.